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Allergien bei Pferden: Symptome erkennen und wirksam angehen

Geschrieben von Mara |

Allergien kommen bei Pferden häufiger vor, als viele Halter vermuten. Schätzungsweise jedes fünfte Pferd reagiert auf etwas allergisch. Dennoch werden Allergien oft übersehen, weil Beschwerden leicht als „normales“ Jucken, Scheuern oder ein harmloser Huster abgetan werden. In diesem Beitrag betrachten wir die wichtigsten Allergieformen, wie Sie sie erkennen, was Sie dagegen tun können und welche Rolle Fütterung und Ergänzungen spielen.

Drei Pferde auf einer Weide

Wie erkenne ich eine Allergie bei meinem Pferd?

Allergien können vererbt sein, entstehen aber auch nach wiederholter Exposition. Erste Symptome treten oft zwischen 1 und 6 Jahren auf, doch auch ältere Pferde können betroffen sein. Viele Pferde haben mehr als eine Allergie, zum Beispiel eine Kombination aus Sommerekzem und Umweltallergien. Das erschwert die unmittelbare Einordnung der Ursache.

Bei Allergien reagiert das Immunsystem auf Allergene wie Pollen, Insektenspeichel, Hausstaubmilben oder Bestandteile des Futters, als wären sie gefährlich. Dadurch werden Entzündungsstoffe freigesetzt, was zu Beschwerden führt. Diese beginnen oft subtil: mehr Scheuern als üblich, kleine kahle Stellen oder eine milde Hautreaktion. Manchmal treten Quaddeln oder Beulen auf, die verschwinden und wiederkehren.

Neben Juckreiz und Hautproblemen können Allergien sich äußern in:

  • wiederkehrenden Atemwegsproblemen wie Husten oder Nasenausfluss
  • tränenden oder gereizten Augen
  • auffälligen Stellen, an denen das Pferd ständig scheuert
  • Leistungsabfall oder Mattigkeit

Kehren solche Beschwerden immer wieder, sollten Sie an Allergien denken.

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Die häufigsten Allergien bei Pferden

Es gibt einige Arten von Allergien, die bei Pferden häufig vorkommen.

Insektenallergie und Sommerekzem

Die häufigste Allergie ist die Überempfindlichkeit gegen Insektenstiche, besonders gegen den Speichel stechender Mücken (Culicoides). Beim Sommerekzem scheuern Pferde Mähne, Schweif und Bauch teils bis aufs Blut. Der Juckreiz ist stark, die Haut wird geschädigt und die Beschwerden nehmen häufig jährlich zu.

Bestimmte Rassen wie Isländer, Welsh-Ponys, Shetlander, Connemaras und Friesen scheinen besonders anfällig zu sein. Mehr Hintergründe finden Sie im Blog Sommerekzem (Schweif-und-Mähnen-Ekzem) bei Pferden.

Zur Unterstützung der Haut bei Sommerekzem und Insektenallergie können Ergänzungen helfen, etwa Hilton Herbs Bye Bye Itch und PUUR Culico.

Atopie und Umweltallergien

Atopie ist die zweithäufigste Allergieform beim Pferd. Betroffene reagieren auf Umweltstoffe wie Pollen von Gräsern, Bäumen und Kräutern sowie auf Hausstaub- und Vorratsmilben, Schimmel und Hautschuppen. Pferde, die auf Innenraumallergene reagieren, zeigen im Stall oft mehr Beschwerden.

Rassen wie Warmblüter, Vollblüter, Araber, Morgans und Quarter Horses scheinen vermehrt empfindlich.

Bei Umweltallergien kann eine Atemwegsunterstützung sinnvoll sein und Hautsupport mit PUUR Apis.

Überempfindlichkeit gegen andere Insekten

Neben Gnitzen können auch Bremsen, Dasseln und andere stechende Insekten deutliche Hautreaktionen auslösen. Manche Pferde entwickeln große, harte, juckende und schmerzhafte Quaddeln, besonders am Bauch oder an empfindlichen Körperstellen.

Reagiert ein Pferd stark auf Umweltreize und Insektenstiche, kann HorseFlex AllerRelief die Widerstandskraft gegen diese Reize unterstützen.

Pollenallergie und Atemwegsbeschwerden

Manche Pferde zeigen im Frühjahr oder Sommer vor allem Atemwegsprobleme: Husten, wässrigen oder schleimigen Nasenausfluss und schnellere Ermüdung bei Arbeit. Diese heuschnupfenartigen Beschwerden werden oft durch Pollen verursacht. Besonders an warmen, trockenen und windigen Tagen sind die Symptome am stärksten.

Atemwegsunterstützung mit einem Supplement und entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren, zum Beispiel Dr. Baddaky Omega-3, können helfen.

Mehr Informationen finden Sie im Blog Pollenallergie bei Pferden.

Sonnenallergie

Bei Sonnenallergie reagiert die Haut überempfindlich auf Sonnenlicht. Haut kann absterben und sich ablösen, was schmerzhaft und dramatisch wirkt. Häufig liegen Leberprobleme oder fototoxische Pflanzen wie Jakobskreuzkraut zugrunde. Sonnenallergie sollte immer tierärztlich beurteilt werden.

Allergene vermeiden: Was können Sie selbst tun?

Auch wenn sich die Exposition nie vollständig ausschalten lässt, können Sie die Belastung für Ihr Pferd oft deutlich reduzieren. Das entscheidet häufig zwischen ständig wiederkehrenden Beschwerden und einer weitgehend stabilen Situation. Besonders bei atopischer Dermatitis und Insektenüberempfindlichkeit ist Management eine zentrale Therapiesäule.

Hausstaubmilben reduzieren

Hausstaubmilben finden sich in Einstreu, Heu, Futtertrögen und auf Stalloberflächen. Für empfindliche Pferde ist eine möglichst staubarme Umgebung wichtig. Gummimatten als Boden, feuchtes Reinigen statt Trockenkehren und gründliches Säubern von Eimern, Trögen und Futterstellen senken die Allergenlast.

Lagern Sie Futter luftdicht, kühl und trocken, kaufen Sie kleinere Mengen für mehr Frische. Halten Sie die Stallfeuchte niedrig (unter 45 %) und die Temperatur moderat. So wird die Umgebung für Milben ungünstiger.

Insektenkontakt verringern

Bei Sommerekzem oder Insektenallergie ist die Reduktion von Stichen entscheidend. Wählen Sie Weiden ohne stehendes Wasser, Misthaufen, Kompost und große Viehbestände. Stellen Sie Pferde zu Dämmerungszeiten, wenn Gnitzen am aktivsten sind, möglichst in den Stall.

Feinmaschige Ekzem- und Fliegendecken sowie Masken bieten eine Barriere. Mit Permethrin behandelte Decken oder Stalltextilien können zusätzlich schützen. Ventilatoren stören Flugbahnen von Insekten und verbessern zugleich die Luftzirkulation.

Weitere Tipps finden Sie in: Ihr Pferd gegen Bremsen und Fliegen schützen.

Pollen reduzieren

Bei Pollenallergie sind Timing und Planung entscheidend. Weidezeiten bei niedrigem Pollengehalt nutzen: früh morgens, später abends oder direkt nach Regen. An warmen, windigen Tagen mit hoher Pollenkonzentration Weidegang begrenzen.

Im Stall können geschlossene Türen und Fenster zu Spitzenzeiten helfen, sofern die Belüftung ausreicht. Im Freien genutzte Decken, Satteldecken und Gamaschen regelmäßig waschen, damit sich keine Pollen ansammeln.

Schimmel reduzieren

Schimmelsporen finden sich oft in staubigem oder schimmeligem Heu, nasser Einstreu und schlecht belüfteten Ställen. Gute Belüftung, trockene Haltungsbedingungen und das sofortige Entfernen von schimmeligem Material senken die Belastung. Heu im Freien füttern oder bei Problemen auf gedämpftes Heu oder Heulage umstellen.

Vermeiden Sie Waldritte bei nassem Herbstwetter, wenn Ihr Pferd empfindlich ist, und trocknen Sie Kleidung und Ausrüstung möglichst draußen statt in einer feuchten Sattelkammer.

Behandlung: Was wirkt wirklich?

Allergien sind fast immer chronisch und benötigen Langzeitbetreuung. Häufig werden Beschwerden zunächst mit Antihistaminika oder Kortikosteroiden behandelt, um Juckreiz und Entzündung zu dämpfen. Hautpflegende Produkte und entzündungshemmende Ergänzungen wie HorseFlex Boswellia können den Körper zusätzlich entlasten.

Diese Mittel behandeln jedoch vor allem Symptome, nicht die Ursache. Bei bestätigter Allergie gibt es eine Therapie, die das Immunsystem selbst beeinflusst: die Immuntherapie.

Immuntherapie: die Ursache angehen

Allergenspezifische Immuntherapie (Desensibilisierung) ist wissenschaftlich fundiert und hilft dem Immunsystem, Allergene wieder zu tolerieren. Nach einem Allergietest, zum Beispiel mit dem PAX Horse Allergy Xplorer, wird klar, auf welche Allergene Ihr Pferd reagiert. Darauf basierend wird eine individuelle Rezeptur erstellt.

Die Allergene werden in ansteigenden Dosen verabreicht, meist per Injektion oder oral. Ziel ist eine abgeschwächte Immunreaktion und damit weniger Symptome. Viele Pferde zeigen innerhalb weniger Monate Besserung, das volle Ergebnis dauert oft 6 bis 12 Monate. Bei vielen Tieren können Kortikosteroide und andere symptomatische Mittel anschließend reduziert oder abgesetzt werden.

Immuntherapie ist langfristig einsetzbar, dopingfrei und in der Regel sehr sicher. Bei stabiler Kontrolle bleibt meist eine Erhaltungsdosis.

Futtermittelallergie beim Pferd

Neben Umwelt- und Insektenallergien können einige Pferde auch Futtermittelallergien entwickeln. Sie sind seltener, können Haut, Verdauung und Leistung jedoch deutlich beeinträchtigen. Das Immunsystem reagiert auf bestimmte Eiweiße im Futter übermäßig. Das führt zu Juckreiz, Quaddeln, Verdauungsproblemen wie Durchfall oder milder Kolik und unerklärlichem Gewichtsverlust.

Häufige Auslöser sind Getreide (Hafer, Mais, Gerste, Weizen), Soja, Luzerne und bestimmte pflanzliche Proteine. Da die Symptome denen anderer Allergien ähneln, sollten zunächst Parasiten, Infektionen oder Insektenallergien ausgeschlossen werden.

Diagnose der Futtermittelallergie

Oft basiert die Diagnose auf einer Eliminationsdiät über 4 bis 8 Wochen. Verdächtige Bestandteile werden konsequent gemieden und auf eine neue, für das Pferd unbekannte Eiweißquelle umgestellt, etwa Kokos-, Erbsen- oder Lupinenprotein, kombiniert mit einem anderen Heu wie Tef oder Timothee statt Luzerne. Anschließend werden Zutaten einzeln wieder eingeführt, um Reaktionen zu prüfen.

Bluttests, die IgE-Antikörper messen, können ergänzende Hinweise liefern und das Eliminationsverfahren unterstützen, reichen allein aber selten zur Bestätigung.

Was füttern bei Futtermittelallergie?

Steht fest, welche Zutaten Probleme verursachen, müssen diese langfristig gemieden werden, bei gleichzeitig vollwertiger, ausgewogener Ration. Hypoallergene Futtermittel mit klarer Einzelproteinquelle sowie getreide- und sojafreie Futter können helfen. Faserreiche Komponenten wie eingeweichte Zuckerrübenschnitzel, Heucobs und spezielle Heusorten stützen den Darm und senken die Allergenlast.

Omega-3-Fettsäuren können entzündliche Reaktionen in Haut und Darm dämpfen und damit Komfort erhöhen. Ein Beispiel ist Dr. Baddaky Omega-3, ein hochwertiges marines Omega-3-Supplement.

Pferdeallergien sind oft chronisch und erfordern eine Kombination aus Allergenreduktion, gezielter Symptombehandlung, gegebenenfalls Fütterungsanpassung und – bei bestätigter Allergie – Immuntherapie zur „Umtrainierung“ des Immunsystems.

Beobachten Sie bei Ihrem Pferd wiederkehrenden Juckreiz, Haut- oder Atemwegsprobleme, klären Sie gemeinsam mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt eine mögliche Allergie ab. Mit korrekter Diagnose, gutem Management und gezielter Unterstützung lassen sich Lebensqualität und Komfort meist deutlich verbessern.

Haben Sie Fragen zu Allergien bei Pferden? Kontakt: tierarzt@medpets.de.

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Über die Person

Mara van Brussel-Broere, Tierärztin bei Medpets

Absolventin der Tiermedizin für Kleintiere an der Universität Utrecht, bringt sie ihre Praxiserfahrung ein, um Kunden bei Medpets zu beraten und ihr Wissen weiterzugeben. Es ist ihr wichtig, Tierhalter umfassend über Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Haustiere zu informieren.

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