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IBD bei Hunden und chronischer Durchfall

Geschrieben von Mara |

Chronischer Durchfall bei Hunden ist für viele Halter eine große Sorge. Wenn der Kot länger als drei Wochen auffällig bleibt, trotz Anpassungen der Fütterung oder Standardbehandlungen, kann eine chronische Darmerkrankung vorliegen. Eine der bekanntesten Formen ist IBD, in der Praxis besteht die chronische Darmerkrankung bei Hunden jedoch aus mehreren zugrunde liegenden Beschwerden.

Hund schaut seitlich in die Kamera

Was ist IBD bei Hunden?

IBD steht für Inflammatory Bowel Disease, also eine chronische Entzündung der Darmschleimhaut. Bei Hunden mit IBD reagiert das Immunsystem übermäßig auf normale Reize im Darm, wie Futterbestandteile oder Bakterien. Das führt zu einer anhaltenden Entzündung, wodurch der Darm seine Funktion nicht mehr richtig erfüllen kann.

IBD ist eine chronische Erkrankung mit Phasen, in denen die Beschwerden nachlassen, und Phasen, in denen sie wieder stärker werden. Sie kann als eigenständiges Problem auftreten, aber auch zusammen mit anderen immunologischen Erkrankungen, wie Futtermittelallergie oder Atopie.

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Chronische Darmerkrankung bei Hunden

Tierärzte teilen chronische Darmerkrankungen in drei Hauptgruppen ein. Diese Einteilung hilft, Schritt für Schritt die richtige Behandlung zu wählen.

1. Food Responsive Enteropathy (FRE)

Bei Food Responsive Enteropathy wird die Darmentzündung vor allem durch Bestandteile im Futter ausgelöst. Die Beschwerden bessern sich nach einem Futterwechsel deutlich, meist innerhalb weniger Wochen.

2. Immunosuppressant Responsive Enteropathy (IRE) (darunter IBD)

Wenn Diätmaßnahmen nicht ausreichen, kann eine Immunosuppressant Responsive Enteropathy vorliegen, zu der IBD zählt. Hier ist das Immunsystem selbst die treibende Kraft hinter der Entzündung. Eine Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten ist dann oft notwendig.

IBD bei Hunden wird häufig mit der Crohn-Krankheit beim Menschen verglichen. In beiden Fällen handelt es sich um eine chronische, immunvermittelte Darmentzündung mit Schüben und Ruhephasen. Wie beim Menschen ist IBD beim Hund nicht heilbar, aber gut zu managen.

3. Antibiotic Responsive Enteropathy (ARE)

Bei dieser Form bessern sich die Beschwerden unter der Behandlung mit bestimmten Antibiotika, wie Metronidazol. Eine gestörte Darmflora (Dysbiose) spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Symptome von IBD und anderen chronischen Darmerkrankungen

  • chronischer oder wiederkehrender Durchfall
  • weicher oder schleimiger Kot
  • Erbrechen
  • verminderter Appetit
  • Gewichtsverlust
  • glanzloses Fell und reduzierte Kondition

Wie wird die Diagnose IBD gestellt?

IBD ist eine Ausschlussdiagnose. Zunächst werden andere Ursachen über Kotuntersuchung (Parasiten, Verdauung und Dysbiose-Index), Blutuntersuchung und Bildgebung wie Bauchultraschall ausgeschlossen. Halten die Beschwerden an, kann eine Darmspiegelung mit Biopsien nötig sein, um die Entzündung sicher festzustellen.

Behandlung von IBD und chronischer Darmerkrankung

Die Behandlung ist nahezu immer multimodal und auf den individuellen Hund abgestimmt:

  • Angepasste Fütterung: Fütterung bildet die Basis jeder Behandlung und ist oft der erste Schritt.
  • Vitamin B12: Bei langanhaltender Darmentzündung kann die Aufnahme von Vitamin B12 gestört sein. Eine Ergänzung erfolgt anhand von Blutwerten. Das kann z. B. mit dem Supplement Cobalaplex geschehen.
  • Unterstützung mit Probiotika: Probiotika können bei der Erholung der Darmflora und -barriere helfen. Ein Beispiel ist Ultimaflor (Plain Text), das nicht nur gute Bakterien enthält, sondern auch L-Threonin für den Aufbau der Darmschleimhaut und Shiitake zur Unterstützung der Darmabwehr.
  • Medikamente über den Tierarzt: Reichen die Maßnahmen nicht aus, können Medikamente nötig sein, z. B. Kortikosteroide zur Hemmung der überschießenden Immunreaktion und/oder Metronidazol bei starker Entzündung oder Dysbiose. Ein erhöhter Folsäurewert im Blut kann auf eine Dysbiose hinweisen.

Stuhltransplantation (Fäkaltransplantation) beim Hund

Bei einer kleinen Gruppe von Hunden mit schwerer oder therapieresistenter chronischer Darmerkrankung, bei denen Fütterung, Supplemente und Medikamente nicht ausreichend wirken, kann eine Fäkaltransplantation (FMT) erwogen werden. Auch bei Hunden mit IBD, die schlecht auf die Behandlung ansprechen, kann eine Stuhltransplantation in Betracht kommen.

Dabei erhält der Hund Kot eines sorgfältig gescreenten, gesunden Spenderhundes. Ziel ist es, die gestörte Darmflora durch Einbringen eines breiten, gesunden bakteriellen Ökosystems zu regenerieren.

Die Rolle von Stress und Abwehr bei IBD

Stress, Krankheit oder eine verminderte Abwehr können IBD-Beschwerden erneut aufflammen lassen. Ruhe, Vorhersehbarkeit und eine gute allgemeine Gesundheit spielen deshalb eine wichtige Rolle, um die Erkrankung langfristig unter Kontrolle zu halten.

IBD und andere chronische Darmerkrankungen bei Hunden erfordern ein sorgfältiges, schrittweises Vorgehen. Indem Sie zunächst Fütterung und Darmunterstützung optimieren und bei Bedarf Medikamente oder spezialisierte Behandlungen wie die Fäkaltransplantation erwägen, kann für viele Hunde eine gute Lebensqualität erreicht werden.

Haben Sie noch Fragen zu IBD beim Hund? Kontaktieren Sie uns unter tierarzt@medpets.de.

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Über die Person

Mara van Brussel-Broere, Tierärztin bei Medpets

Absolventin der Tiermedizin für Kleintiere an der Universität Utrecht, bringt sie ihre Praxiserfahrung ein, um Kunden bei Medpets zu beraten und ihr Wissen weiterzugeben. Es ist ihr wichtig, Tierhalter umfassend über Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Haustiere zu informieren.

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