Reisen mit „gefährlichen“ Hunderassen
Wusstest du, dass in einigen Ländern bestimmte Hunderassen nicht gehalten werden dürfen? Es handelt sich dabei um sogenannte „gefährliche“ Rassehunde. Welche Rassen betroffen sind, variiert von Land zu Land.
In den Niederlanden ist beispielsweise für einige Rassen eine Untersuchung zum Verhalten und zur Gesellschaft (RvB-OGM) erforderlich, um einen Stammbaum beantragen zu können. Dies soll unerwünschtes (aggressives) Verhalten innerhalb dieser Rassen verhindern.
In den Niederlanden betrifft dies folgende Rassen:
- American Staffordshire Terrier
- Dogo Argentino
- Rottweiler
- Mastino Napoletano
- Fila Brasileiro
Die Vorschriften bezüglich „gefährlicher“ Hunderassen unterscheiden sich je nach Land.
Im Folgenden besprechen wir die zusätzlichen Einreisebestimmungen für Reisen mit deinem Hund nach:
- Belgien
- Deutschland
- Frankreich
- UK
- Österreich
- Italien
- Spanien
Darf ich mit meinem Hund nach Belgien reisen?
Wenn dein Hund einen europäischen Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung und einen registrierten Mikrochip hat, darfst du mit deinem Hund nach Belgien reisen.
In Belgien gibt es kein Verbot in Bezug auf die Rasse des Hundes.
Darf ich mit meinem Hund nach Deutschland reisen?
In Deutschland ist es Pflicht, deinen Hund im Auto sicher zu sichern, beispielsweise mit einem Hundegurt, einer Transportbox oder hinter einem Hundegitter. Lies mehr darüber in unserem Blog: Autogurtpflicht für Hunde in Deutschland.
Zudem kann je nach Bundesland eine Leinen- oder Maulkorbpflicht gelten.
Es ist außerdem verboten, mit bestimmten gefährlichen Hunderassen länger als vier Wochen zu verweilen. Dies gilt insbesondere für folgende Rassen und deren Kreuzungen:
- Pitbull-Terrier
- American Staffordshire Terrier
- Staffordshire Bullterrier
- Bullterrier
Wenn du mit diesen Hunderassen reisen möchtest, benötigst du zudem spezielle Papiere (z. B. Stammbaum, Impfpass, Nachweis eines Verhaltenstests usw.).
Einige Bundesländer haben eigene, zusätzliche Listen verbotener Hunderassen. Auch Gemeinden können eigene Regeln haben. Es ist daher ratsam, sich über die örtlichen Vorschriften beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zu informieren.
Dabei geht es um folgende Rassen und deren Kreuzungen:
- Bullmastiff
- Dogo Argentino
- Bordeauxdogge
- Fila Brasileiro
- Spanischer Mastiff
- Mastiff
- Tosa Inu
- Mastino Napoletano
- Bandog
- Alano
- Cane Corso
- Rottweiler
- Dogo Canario (Perro de Presa Canario)
- Perro de Presa Mallorquín
- Kangal
- Kaukasischer Owtscharka
- American Bulldog
Darf ich mit meinem Hund nach Frankreich reisen?
In Frankreich werden zwei Kategorien gefährlicher Hunde unterschieden:
Kategorie 1: Hunde ohne FCI-anerkannten Stammbaum, die folgenden Rassen ähneln:
- American Staffordshire Terrier (Pit Bulls)
- Mastiff
- Tosa
- Alle Kreuzungen dieser Rassen, einschließlich Boerboel
Diese Hunde dürfen weder gehalten noch eingeführt oder durch Frankreich transportiert werden.
Kategorie 2: Hunde mit anerkanntem Stammbaum der Rasse:
- American Staffordshire Terrier
- Tosa
- Rottweiler
- Kreuzungen, die dem Rottweiler ähneln
Der Stammbaum muss vom französischen Landwirtschaftsministerium anerkannt sein. Die Einfuhr ist unter strengen Auflagen erlaubt. Dazu gehören ein französischsprachiger Kurs und ein Verhaltenstest. Hunde müssen immer angeleint und gemauelkorbt sein. Zudem ist eine Haftpflichtversicherung erforderlich. Mehr Informationen bietet das französische Ministerium für Landwirtschaft.
Darf ich mit meinem Hund ins Vereinigte Königreich reisen?
Zum Vereinigten Königreich gehören Großbritannien (England, Schottland und Wales) sowie Nordirland. Für Nordirland gelten weiterhin EU-Regeln, Großbritannien gilt als Drittland.
Eine Tollwut-Titerbestimmung ist bei Reisen zwischen UK und EU nicht erforderlich.
Im Auto muss der Hund sicher transportiert werden (Hundegurt, Transportbox oder Hundegitter). Die britische „Highway Code“ schreibt vor, dass Tiere dich nicht ablenken oder gefährden dürfen.
Folgende Rassen sind im UK verboten:
- Pitbull
- Japanischer Tosa
- Dogo Argentino
- Fila Brasileiro
- Ähnliche Rassen und Kreuzungen
Eine Behandlung mit Praziquantel ist Pflicht, 24 bis 120 Stunden vor Einreise, dokumentiert im Pass.
Zur Rückkehr in die Niederlande ist eine Eigentümererklärung erforderlich (über NVWA oder LICG).
Darf ich mit meinem Hund nach Österreich reisen?
Zusätzlich zu den EU-Regeln gelten keine generellen Sonderregelungen. Manche Bezirke haben jedoch Maulkorb- oder Leinenpflicht oder Rassenvorgaben. Informiere dich über das Sozialministerium.
Darf ich mit meinem Hund nach Italien reisen?
Zusätzlich zu den EU-Regeln gilt: Maulkorb muss mitgeführt werden. Bei Gefahr oder auf Anordnung ist er anzulegen. In Städten oder öffentlichen Orten gilt eine Leinenpflicht (max. 1,5 Meter).
Darf ich mit meinem Hund nach Spanien reisen?
Haustiere sind oft in Hotels nicht erlaubt. Für bestimmte Rassen gelten strenge Regeln als „gefährliche Hunde“:
- Pit Bull Terrier
- Staffordshire Bullterrier
- Dogo Argentino
- Rottweiler
- Fila Brasileiro
- American Staffordshire Terrier
- Tosa Inu
- Akita Inu
- Kreuzungen
Auch Hunde mit bestimmten Merkmalen oder mit Aggressionsverhalten fallen darunter. Pflicht: Leine, Maulkorb, Registrierung, Versicherung (min. 120.000 €), Nachweise körperlicher und psychischer Eignung, polizeiliches Führungszeugnis. Vorschriften variieren nach Region – erkundige dich bei der Botschaft.
Fliegen mit gefährlichen Hunderassen
Beim Fliegen gelten andere Regeln. Ob dein Hund mitfliegen darf, hängt ab von:
- Der Fluggesellschaft
- Dem Zielland
- Der Rasse
Einige Airlines schließen Rassen komplett aus, andere erlauben sie unter Auflagen (z. B. Maulkorb, Spezialbox). Informiere dich im Voraus.
Reisen mit Hunden in Europa
Wie du siehst, gibt es vieles zu beachten, besonders bei als gefährlich eingestuften Rassen.
Gehst du auf Reisen? Auf unserer Seite Im Urlaub mit Ihrem Haustier findest du alle Informationen – ob dein Hund mitkommt oder zu Hause bleibt.
Fragen? Kontaktiere uns unter tierarzt@medpets.de.