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IBD bei Katzen: eine häufige Ursache für chronischen Durchfall und Erbrechen

Geschrieben von Mara |

Chronische Magen-Darm-Beschwerden bei Katzen werden leider oft spät erkannt. Katzen sind Meister darin, Krankheiten zu verbergen, wodurch subtile Veränderungen in Kot, Appetit oder Gewicht manchmal erst spät auffallen. Eine der möglichen Ursachen für langanhaltende Magen-Darm-Probleme ist IBD. In diesem Blog erklären wir, was IBD bei Katzen ist, wie Sie sie erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Weiße Katze liegt auf einem grauen Kratzbaum

Was bedeutet IBD bei Katzen?

IBD steht für Inflammatory Bowel Disease, also eine chronische Entzündung des Magen-Darm-Trakts. Bei Katzen entsteht diese Entzündung, weil das Immunsystem zu heftig auf Reize im Darm reagiert, wie Futterbestandteile oder die normale Darmflora.

Bei IBD wird die Darmschleimhaut geschädigt, sodass Nährstoffe schlechter aufgenommen werden. Das kann zu anhaltenden Beschwerden und einer langsam schlechter werdenden Kondition führen. IBD ist eine chronische Erkrankung, was bedeutet, dass Heilung nicht möglich ist, die Krankheit sich jedoch oft gut kontrollieren lässt.

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Welche Beschwerden passen zu IBD bei Katzen?

Die Symptome der IBD bei Katzen sind oft subtil und wechselhaft. Häufige Beschwerden sind:

  • chronischer oder wiederkehrender Durchfall
  • regelmäßiges Erbrechen (manchmal mehrmals pro Woche)
  • Gewichtsverlust trotz normalem Appetit
  • verminderter Appetit oder wählerisches Fressen
  • stumpfes Fell oder mangelhafte Fellpflege
  • wechselnder Kot, teils mit Schleim

Bei manchen Katzen steht vor allem Erbrechen im Vordergrund, bei anderen sind Durchfall oder Gewichtsverlust die wichtigsten Beschwerden.

In welchem Alter entsteht IBD bei Katzen?

IBD kann in jedem Alter auftreten, wird jedoch am häufigsten bei Katzen mittleren Alters gesehen, meist ab 5 bis 7 Jahren. Manche Rassen, wie die Siamkatze, scheinen anfälliger zu sein.

Verschiedene Formen der chronischen Darmerkrankung bei Katzen

Wie bei Hunden werden chronische Darmerkrankungen bei Katzen in Gruppen eingeteilt, abhängig von der Reaktion auf die Behandlung.

Food Responsive Enteropathy (FRE)

Bei einem Teil der Katzen bessern sich die Beschwerden deutlich nach Umstellung auf eine Spezialdiät, etwa eine hypoallergene Fütterung oder eine Fütterung mit neuer Eiweißquelle. Eine Futterüberempfindlichkeit spielt dabei eine wichtige Rolle.

Immunvermittelte Darmerkrankung (IBD)

Wenn Diätmaßnahmen nicht ausreichen, liegt häufig eine immunvermittelte Entzündung des Darms vor, also IBD. Das Immunsystem bleibt aktiv und verursacht eine chronische Entzündung.

Bei Katzen ähnelt IBD in manchen Fällen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen beim Menschen, wie Morbus Crohn. Auch hier sehen wir eine entgleiste Abwehrreaktion und einen wechselhaften Verlauf mit Schüben.

Antibiotic Responsive Enteropathy

Bei manchen Katzen spielen Veränderungen der Darmflora eine große Rolle. In diesen Fällen können sich die Beschwerden vorübergehend nach Behandlung mit bestimmten Antibiotika bessern, wobei man zunehmend zurückhaltend vorgeht.

Wie wird IBD bei Katzen festgestellt?

IBD ist auch bei Katzen eine Ausschlussdiagnose. Zunächst müssen andere Ursachen ausgeschlossen werden, etwa:

  • Parasiten (Würmer, Giardia)
  • Futterintoleranz
  • Bauchspeicheldrüsenprobleme
  • hormonelle Erkrankungen
  • Infektionen

Dies geschieht durch Kotuntersuchung, Blutuntersuchung und Bauchultraschall.

Bleiben die Beschwerden bestehen, kann es nötig sein, Darmbiopsien per Endoskopie zu entnehmen. Nur so lassen sich Art und Schwere der Entzündung endgültig feststellen.

Behandlung der IBD bei Katzen

Die Behandlung erfordert eine sorgfältige, individuelle Vorgehensweise und besteht meist aus mehreren Bausteinen.

Diätanpassung

Eine angepasste Diät bildet fast immer die Basis. Häufig wird gewählt:

Ziel ist es, den Darm so wenig wie möglich zu reizen.

Vitamin B12 (Cobalamin)

Bei Katzen mit chronischer Darmentzündung kommt ein Vitamin-B12-Mangel regelmäßig vor. Dieser kann führen zu:

  • vermindertem Appetit
  • Trägheit
  • schlechter Nährstoffaufnahme

Ein Mangel wird per Blutuntersuchung festgestellt. Anfangs sind oft Vitamin-B12-Injektionen nötig. Später können auch Supplemente genutzt werden, wie Protexin Cobalaplex.

Unterstützung der Darmflora

Probiotika können helfen, das Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen. Sie unterstützen die Darmbarriere und können zu stabilerer Kotkonsistenz beitragen, besonders in Kombination mit Diätmaßnahmen.

Medikamente

Wenn Fütterung und Unterstützung nicht ausreichen, können Medikamente eingesetzt werden, etwa:

  • Kortikosteroide zur Unterdrückung der Entzündungsreaktion
  • Metronidazol bei starker Entzündung oder gestörter Darmflora

Die Dosierung wird stets sorgfältig aufgebaut und an die Reaktion der Katze angepasst.

Stress, Abwehr und IBD

Stress spielt bei Katzen oft eine größere Rolle als gedacht. Veränderungen der Umgebung, andere Haustiere, Umzug oder Krankheit können IBD-Schübe auslösen. Eine stabile Umgebung und ausreichend Ruhe sind daher wichtig.

IBD und andere Erkrankungen

IBD bei Katzen kann zusammen mit anderen chronischen Krankheiten auftreten, zum Beispiel:

  • Futterallergien
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Leberprobleme

Bei Katzen spricht man auch vom Triaditis-Syndrom, bei dem Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse gleichzeitig betroffen sind.

IBD bei Katzen ist eine chronische Erkrankung, die sich häufig in langanhaltendem Durchfall, Erbrechen oder Gewichtsverlust äußert. Mit der richtigen Diagnose und einer Kombination aus Fütterung, Unterstützung und gegebenenfalls Medikamenten lassen sich die Beschwerden bei vielen Katzen gut kontrollieren und die Lebensqualität verbessern.

Haben Sie noch Fragen zu IBD bei Katzen? Kontaktieren Sie uns unter tierarzt@medpets.de.

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Über die Person

Mara van Brussel-Broere, Tierärztin bei Medpets

Absolventin der Tiermedizin für Kleintiere an der Universität Utrecht, bringt sie ihre Praxiserfahrung ein, um Kunden bei Medpets zu beraten und ihr Wissen weiterzugeben. Es ist ihr wichtig, Tierhalter umfassend über Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Haustiere zu informieren.

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