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Braucht Ihr Hund einen Maulkorb?

Manchmal ist ein Maulkorb als Hilfsmittel notwendig, um ungewünschtem Verhalten vorzubeugen oder entgegen zu wirken. Denken Sie beispielsweise an einen Besuch beim Tierarzt, bei dem der Hund aus Angst oder vor Schmerzen beißen könnte. Oder Hunde, die nicht besonders gut mit ihren Artgenossen auf der Straße auskommen. Außerdem gibt es auch in vielen Urlaubsländern die Vorschrift, dass Hunde einen Maulkorb tragen müssen.

Hund mit Maulkorb

Maulkorbvarianten

Maulkörbe gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Dazu gehören beispielsweise Nylon-Maulkörbe (Maulschlaufen) oder ein Maulkorb aus Kunststoff, Leder oder Metall.

Ein Nylon-Maulkorb (Pawise Nylon Maulkorb oder Buster Maulkorb) besteht aus einem breiten, festen Band, das sich wie eine Schlaufe um die Schnauze legt und mit einem Riemen hinter den Ohren befestigt wird. Mit dieser Vorrichtung kann verhindert werden, dass der Hund zubeißt. Allerdings müssen Sie ganz genau darauf achten, dass Sie die richtige Größe verwenden. Sitzt die Maulschlaufe zu locker, kann der Hund auch weiterhin beißen. Ein Nylon-Maulkorb eignet sich als Hilfsmittel während eines Tierarztbesuches. Bitte beachten Sie: Wenn die Schlaufe sehr eng sitzt und dadurch das Maul des Hundes vollständig geschlossen wird, ist der Hund nicht in der Lage zu hecheln! Diese Maulkorbvariante eignet sich also nicht für ein langfristiges Tragen, an warmen Tagen oder während eines Spazierganges.

Weiterhin gibt es auch Maulkörbe in der Form eines ‘Gitterkorbes’ (Baskerville Ultra Muzzle oder Buster Kunststoff Maulkorb). Diese Variante umschließt die komplette Schnauze des Hundes (auch vorne) und wird im Nacken befestigt. Diese Maulkörbe sehen zwar auffälliger aus als eine Maulschlaufe, sie sind für den Hund aber deutlich angenehmer zu tragen. Denn er kann sein Maul mit einem Gittermaulkorb ausreichend weit öffnen und bewegen. So sind auch Hecheln und Trinken ohne große Einschränkungen möglich. Außerdem besteht bei einer ordnungsgemäßen Befestigung keine Gefahr, dass der Hund zubeißen kann. Diese Maulkörbe gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, beispielsweise aus Kunststoff oder Leder. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Die Kunststoffvariante beispielsweise ist sehr einfach zu reinigen. Bei einem Maulkorb ist es sehr wichtig, dass er perfekt passt. Er darf nicht zu eng sein aber auch nicht zu locker sitzen und sich dadurch womöglich verschieben.

Für Hunde kurzschnauziger Rassen (wie Mops, Englische und Französische Bulldogge) ist es sehr schwierig, einen gut sitzenden Maulkorb zu finden. Aufgrund der Gesichtsanatomie der Hunde bleiben die Körbe nicht an Ort und Stelle. Weil der Nasenrücken so kurz ist, kann der Maulkorb außerdem die Augen behindern. In Tierarztpraxen wird manchmal ein improvisierter Maulkorb aus einer Baumwollbinde eingesetzt. Dazu wird die Bandage über den Nasenrücken um die Schnauze gewickelt und unter dem Kiefer gekreuzt. Anschließend werden die Enden hinter den Ohren festgebunden. Diese selbst gebastelte Variante taugt aber lediglich für den kurzfristigen Einsatz.

Wie können Sie Ihren Hund an den Maulkorb gewöhnen?

Ein Maulkorb kann – wenn er dem Hund plötzlich übergezogen wird – vom Hund als sehr unangenehm empfunden werden und bei dem Tier Angst und großen Stress auslösen. Deshalb ist es wichtig, den Hund immer nur durch positive Verstärkung und in kleinen Schritten an das Tragen eines Maulkorbes zu gewöhnen.

Lassen Sie den Hund zu allererst einmal mit dem Maulkorb Bekanntschaft machen. Dazu halten Sie ihm einfach den Maulkorb hin und zeigen ihm, was Sie da für ihn haben. Stellen Sie dabei sicher, dass Sie immer genügend Leckerli oder Snacks für Ihren Hund zur Hand haben. Wenn der Hund am Maulkorb schnüffelt, können Sie ihn mit Ihrer Stimme oder einem Leckerbissen belohnen. Danach warten Sie ab, bis der Hund von sich aus seine Schnauze ein ganz kleines Stück in die Öffnung des Maulkorbes schiebt, bevor Sie ihn belohnen. Der nächste Schritt besteht darin, dass der Hund seine Schnauze immer weiter in den Maulkorb steckt, bis dieser schließlich die Schnauze komplett verdeckt. Erst dann gibt es die Belohnung. Sie können Ihren Hund dazu animieren, seine Nase in den Maulkorb zu stecken, indem Sie ein Leckerli in den Maulkorb legen. Alternativ können Sie durch eine der Öffnungen an der Vorderseite einen leckeren Snack anbieten.

Sobald der Hund ohne zu zögern seine Schnauze in den Maulkorb steckt, können Sie versuchen, den Maulkorb für ein paar Sekunden dort zu halten, bevor Sie Ihrem Hund die Belohnung geben. Diesen Zeitraum verlängern Sie dann langsam aber stetig. Hat der Hund auch das gelernt, beginnen Sie vorsichtig, die Befestigungsriemen hinter die Ohren zu legen und sie dort für einige Sekunden zu halten. So kann sich der Hund auch an das Befestigen des Maulkorbes gewöhnen. Macht Ihr Vierbeiner das alles brav mit, wird er anschließend wieder mit etwas Leckerem belohnt. Der nächste Schritt besteht darin, den Nackenriemen zu schließen. Bleibt der Hund ruhig, belohnen Sie ihn und machen im Anschluss den Maulkorb gleich wieder los. Üben Sie diesen Schritt, indem Sie den Verschluss ständig etwas länger geschlossen halten. Geben Sie Ihrem Hund ein paar Leckerlis nacheinander, während er den Maulkorb trägt. Es ist wichtig, den Maulkorb stets zu lösen, bevor ihn der Hund als unangenehm empfindet. Vermeiden Sie nach Möglichkeit, dass der Hund versucht, den Maulkorb mit seinen Pfoten abzustreifen.

Hat Ihr Vierbeiner diese Übungen gut gemeistert, probieren Sie als Nächstes, mit dem angezogenen Maulkorb ein Stückchen spazieren zu gehen. Führen Sie die ersten dieser Spaziergänge aber unbedingt im Haus aus. Funktioniert das reibungslos, können Sie auch ein bisschen mit dem Hund nach draußen gehen. Vergessen Sie nicht, Ihren Hund auch weiterhin mit Ihrer Stimme oder einem Snack durch den Maulkorb zu belohnen, wenn er sich anständig verhält.

Schenken Sie Ihrem Hund sehr viel Aufmerksamkeit, wenn er den Maulkorb trägt. Er muss erst lernen, dass das Tragen eines Maulkorbes nicht besonders schlimm ist und seinen Nutzen hat. Sobald der Maulkorb abgenommen ist, dürfen Sie keine Belohnungen mehr geben. Der Hund könnte sonst den Eindruck gewinnen, dass er eine Belohnung bekommt, weil der Maulkorb von seiner Schnauze abgemacht wurde.

Regelungen in Deutschland

Durch die Auswertung von Statistiken über Hundebisse erstellen die Behörden eine Liste mit Hunderassen, die als besonders gefährlich einzustufen sind. Die Beurteilung, welche Hunde auf die Liste kommen, unterliegt den Bundesländern. Eine bestimmte Hunderasse ist deshalb nicht in ganz Deutschland ein sogenannter Listenhund. Da für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen teilweise sogar einzelne Gemeinden verantwortlich sind, gelten bundesweit keine einheitlichen Regelungen, was den Maulkorbzwang angeht. Während in Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Maulkorbpflicht nur für bestimmte Hunderassen vorgeschrieben ist, gilt der Maulkorbzwang beispielsweise in Brandenburg für ALLE Hunde, die sich in Verwaltungsgebäuden aufhalten oder in öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden. Ausgewählte, als gefährlich geltende Hunderassen (sogenannte Kampfhunde) sind fast immer an der Leine zu führen und müssen einen Hundemaulkorb tragen. Die Maulkorbpflicht kann jedoch aufgehoben werden, wenn der Hund erfolgreich einen Wesenstest durchläuft. Es sind jedoch nicht nur diese Hunderassen allein, die Menschen oder andere Tiere beißen. Viele Beißattacken werden durch Hunde anderer Rassen verursacht, häufig sogar in einer häuslichen Situation. Um zu verstehen, warum Ihr Hund dieses Verhalten zeigt und ihm dieses ungewünschte Verhalten wieder abzutrainieren, sollten Sie sich unbedingt an einen erfahrenen Verhaltenstrainer wenden.

Vorschriften im Ausland

In vielen Ländern gelten strenge Regelungen, was das Tragen oder Mitnehmen eines Maulkorbes betrifft. Hier eine kurze Übersicht:

  • Niederlande: Derzeit gibt es in den Niederlanden keine Verpflichtung zum Tragen eines Maulkorbes. Allerdings kann eine Maulkorbpflicht als Maßnahme nach einer Beißattacke angeordnet werden. Ähnlich wie in Deutschland wird mithilfe einer Liste von Hochrisikohunden der Versuch gestartet, die Anzahl an Beißangriffen zu reduzieren. Zukünftig werden die Besitzer eines Hundes, der zu den gelisteten Rassen gehört, dazu verpflichtet, einen Erziehungskurs mit ihrem Hund zu absolvieren.
  • Spanien: Hier müssen ‘potenziell gefährliche Hunde‘ jederzeit an der Leine geführt werden und darüber hinaus auch einen Maulkorb tragen.
  • Italien: In Italien gilt eine allgemeine Leinenpflicht. Der Hund muss an öffentlichen Orten immer und überall angeleint sein (maximale Leinenlänge 1,5 m). Ein Maulkorb muss mitgeführt und auf Verlangen getragen werden.
  • Österreich: Hunde müssen angeleint sein und in öffentlichen Verkehrsmitteln muss ein Maulkorb getragen werden.
  • Schweiz: An verschiedenen Orten in der Schweiz können Vorschriften gelten, was das Tragen eines Maulkorbes angeht. Am besten nehmen Sie dazu mit Ihrer Urlaubsgemeinde oder dem zuständigen örtlichen Veterinärdienst Kontakt auf, um weitere Informationen zu erhalten.
  • Kroatien: Dobermann, Rottweiler, Mastiff, Deutscher und Belgischer Schäferhund, Bullterrier, Tosa Inu (Japanischer Kampfhund), Japan Spitz, Sarplaninac und Kreuzungen mit diesen Rassen müssen an öffentlichen Orten angeleint werden und einen Maulkorb tragen.
  • Ungarn: In Ungarn müssen Sie jederzeit eine Leine und einen Maulkorb bei sich tragen.
  • Dänemark: Einige Hunderassen sind in diesem Land nicht erlaubt: Amerikanische Bulldogge, Boerboel, Pit Bull Terrier, Tosa Inu, American Staffordshire Terrier, Kangal, Zentralasiatischer und Kaukasischer Owtscharka, Sarplaninac, Tornjak, Fila Brasileiro und Dogo Argentino. Hunde dieser Rassen, die vor dem 17 März 2010 angeschafft wurden, dürfen zwar in Dänemark einreisen, müssen aber angeleint sein und einen geschlossenen Maulkorb tragen. Die Besitzer müssen allerdings eindeutig nachweisen, dass der Hund vor diesem Datum angeschafft wurde. Führen Sie Hunde mit sich, die einer der oben angegebenen Rassen ähneln, ist zu beweisen, dass diese nicht zu oben genannten Hunderassen gehören.

In vielen Urlaubsländern gilt eine Maulkorbpflicht. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Sie einen gut passenden Maulkorb mitnehmen. Und: Trainieren Sie das Tragen des Maulkorbes mit Ihrem Hund bereits im Vorfeld ausreichend.

Eine ausführliche Übersicht über die Einreisebestimmungen in die unterschiedlichen Länder finden Sie z.B. auf der Homepage des Tierschutzbundes.

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