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Hüftdysplasie bei Hunden

Geschrieben von Rianne |

Hüftdysplasie ist eine Erkrankung, die bei Hunden häufig vorkommt. Das bedeutet, dass die Hüften abnormal geformt sind. Dadurch passen die Hüftköpfe nicht richtig in die Hüftpfannen. Das verursacht Schmerzen und häufig Probleme beim Laufen.

Hund springt

Was ist Hüftdysplasie

Das Hüftgelenk des Hundes ist wie beim Menschen aus einer Hüftpfanne aufgebaut, in der der runde Hüftkopf des Oberschenkelknochens rotiert. Das Gelenk ist mit Knorpel überzogen und enthält Gelenkflüssigkeit, die dafür sorgt, dass sich die Strukturen reibungsarm bewegen. Um das Gelenk liegt eine Gelenkkapsel. Ein Band im Gelenk sowie die Beckenmuskulatur halten den Hüftkopf sicher in der Pfanne.

Bei einer Hüftdysplasie ist dieses Hüftgelenk nicht richtig entwickelt. Bei einem Welpen sind die Bänder und die Beckenmuskulatur oft noch nicht stark genug und der Hüftkopf sitzt etwas lockerer in der Pfanne. Ist zu viel Spiel im Gelenk vorhanden, können Probleme entstehen:

  • Die Gelenkkapsel wird überdehnt
  • Der Knorpel wird durch Fehlbewegungen im Gelenk beschädigt
  • Die Hüftpfanne entwickelt sich unzureichend
  • Der Hüftkopf wird abgeflacht

Durch diese Veränderungen passen die Gelenkstrukturen noch schlechter zusammen. An den geschädigten Stellen kann sich zudem neue Knochensubstanz bilden (Arthrose). Die Gelenkkapsel wird dicker und steifer, wodurch das Hüftgelenk weniger beweglich wird.

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Wie entsteht Hüftdysplasie?

Die Veranlagung für Hüftdysplasie ist häufig erblich. Es spielen jedoch mehrere Faktoren eine Rolle:

  • Zu viel Bewegung im Welpenalter
  • Falsche Belastung im Welpenalter
  • Zu schnelles Wachstum
  • Übergewicht beim Welpen
  • Falsche Ernährung

Diese Faktoren können die Entwicklung des Hüftgelenks negativ beeinflussen.

In welchem Alter wird Hüftdysplasie sichtbar?

Die ersten Beschwerden zeigen sich oft, wenn Ihr Welpe zwischen 4 und 10 Monaten alt ist. Die Symptome können variieren:

  • Ihr Welpe kann lahm laufen.
  • Ihr Welpe hat weniger Lust zu spielen oder spielt häufiger im Sitzen oder Liegen.
  • Ihr Welpe hat Schwierigkeiten beim Aufstehen, Hinsetzen oder Hinlegen.
  • Welpen können mit der Hinterhand sehr schwankend laufen.
  • Beim Rennen stößt sich der Welpe manchmal mit beiden Hinterläufen gleichzeitig ab, statt die Beine abwechselnd schräg hintereinander zu setzen. Das nennt man „Bunny Hopping“.
  • Die Hinterläufe stehen oft dicht beieinander.

Auch ältere Hunde können an Hüftdysplasie leiden. Im höheren Alter sieht man häufiger allgemeine Arthrosesymptome, wie:

  • Steife Hinterhand
  • Lahmheit nach Belastung
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen
  • Weniger Muskelentwicklung an der Hinterhand
  • Probleme beim Springen und Treppensteigen.

Diese Symptome reichen nicht aus, um die Diagnose zu stellen.

Wie wird die Diagnose Hüftdysplasie gestellt?

Die Diagnose wird von der Tierärztin oder dem Tierarzt gestellt. Aus Anamnese und klinischer Untersuchung ergeben sich oft Hinweise. Bestätigt wird die Diagnose durch Röntgenaufnahmen der Hüften. Für eine gute Beurteilung empfiehlt es sich, die Aufnahmen in Sedation anzufertigen. Hat Ihr Welpe Beschwerden, lautet der Rat, die Diagnose möglichst vor dem Alter von 6 Monaten zu stellen oder auszuschließen, da dann die meisten Behandlungsoptionen mit den besten Erfolgsaussichten bestehen.

Wie wird Hüftdysplasie behandelt?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Hüftdysplasie zu behandeln. Die Therapie hängt häufig vom Stadium beziehungsweise dem Alter bei Entdeckung der Erkrankung, vom Gewicht des Hundes, von bereits vorhandenen Veränderungen im Gelenk und natürlich auch von den finanziellen Möglichkeiten der Halter ab.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind:

Konservative (unterstützende) Behandlung bei Hüftdysplasie

Hüftdysplasie verursacht Schmerzen. Diese müssen behandelt werden. Am häufigsten werden nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAIDs) eingesetzt. Sie lindern Schmerzen und bekämpfen die Entzündung im Gelenk. Zusätzlich sollten das Bewegungsmuster Ihres Hundes angepasst und ein gesundes Körpergewicht erreicht oder gehalten werden. Gegebenenfalls lässt sich die Therapie mit Physiotherapie kombinieren, um den Muskelaufbau zu fördern. Ergänzend können Nahrungsergänzungsmittel gegeben werden, die die Gelenke unterstützen, zum Beispiel Doils Joint, Dr. Ann’s Mobility Support Plus und/oder Seraquin omega sowie Produkte, die speziell wirken, wenn bereits Knorpelschäden vorhanden sind, wie Flexadin Advanced und Dr. Ann’s Mobility Support Advanced. Auch ein Spezialfutter zur Unterstützung der Gelenke kann gegeben werden, etwa Royal Canin Mobility C2P+ oder Hill’s J/D.

Operation bei Hüftdysplasie

Je nach Alter und Größe des Hundes sowie den bereits vorhandenen Gelenkveränderungen kann eine Operation gewählt werden. Es stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung:

  • Juvenile Pubic Symphysiodesis: Dieses Verfahren kann bei sehr jungen Hunden im Alter von 12 bis 18 Wochen durchgeführt werden. Ziel ist, das Wachstum des Beckens so zu beeinflussen, dass sich das Gelenk besser entwickelt. Der Eingriff wird nicht häufig durchgeführt, da Welpen in diesem Alter oft noch keine Beschwerden zeigen und die Diagnose schwierig ist. Zudem ist noch unklar, ob der Welpe später tatsächlich Probleme durch Hüftdysplasie bekommen wird.
  • Beckenkippung (Triple Pelvic Osteotomy, TPO): Diese Operation wird nur durchgeführt, wenn noch keine knöchernen Veränderungen entstanden sind und die Hüften nicht zu weit aus der Pfanne stehen. Das Becken wird an drei Stellen durchtrennt und so gekippt, dass Hüftkopf und Pfanne besser zueinander passen. Als Alternative kann eine Double Pelvic Osteotomy gewählt werden. Nach dieser OP besteht unmittelbar mehr Stabilität und der Hund erholt sich schneller.
  • Hüftkopfresektion: Dabei wird der Hüftkopf entfernt. Muskulatur und Kapsel stabilisieren anschließend das Gelenk. Dieser Eingriff ist auch bei bereits bestehenden Knochenveränderungen möglich, eignet sich jedoch weniger für große oder schwere Hunde.
  • Künstliche Hüfte: Als letzte Option kann ein Hüftgelenksersatz erfolgen. Der Eingriff ist kostenintensiv, kann aber insbesondere bei fortgeschrittener Arthrose im Gelenk sehr gut helfen.

Ziel dieser Operationen ist vor allem die Schmerzlinderung. Jede Operation birgt Risiken für Komplikationen. Rechnen Sie außerdem mit einer umfangreichen Nachsorge. Die Rehabilitation kann mehrere Wochen dauern. Lassen Sie sich vorab gut über Vor- und Nachteile, Kosten und vor allem die Prognose für Ihren Hund beraten.

Was kann ich tun, um Hüftdysplasie bei meinem Hund zu verhindern

Auf den erblichen Anteil der Hüftdysplasie haben Sie wenig Einfluss. Es gibt Hunderassen, die besonders anfällig für Hüftdysplasie sind. Möchten Sie einen Hund aus einer solchen Rasse anschaffen, informieren Sie sich gut beim Rasseverein. Züchter müssen häufig strenge Auflagen erfüllen, bevor gezüchtet werden darf. Diese Hunde besitzen oft eine Ahnentafel. Eine Ahnentafel ist keine Garantie, bietet aber mehr Sicherheit, dass die Elterntiere auf Hüftdysplasie untersucht wurden und in gewissem Maß frei von dieser Erkrankung sind.

Was können Sie selbst tun?

  • Achten Sie auf das richtige Gewicht: Vermeiden Sie Übergewicht. Das ist nicht nur zur Vorbeugung von Hüftdysplasie wichtig, sondern auch bei vielen anderen Problemen.
  • Sorgen Sie für die richtige Bewegung Ihres Welpen: Bei Veranlagung zur Hüftdysplasie ist ein guter Aufbau der Beckenmuskulatur wichtig. Bewegung ist notwendig, aber in verantwortungsvollem Rahmen. Geradeausbewegung ist am besten geeignet, zum Beispiel Radfahren (nicht bei sehr jungen Hunden) und Schwimmen. Vermeiden Sie Bewegungen mit vielen Drehungen, wie Ballspiele. Gleiches gilt für wildes Spielen mit anderen Hunden. Für die Sozialisierung ist das Spielen wichtig, aber lassen Sie Ihren Welpen nicht mit zu großen, schweren und wilden Hunden toben. Kein Treppenlaufen im Sprint. Treppensteigen kann geübt werden, aber ruhig und kontrolliert. Vermeiden Sie glatte Böden, auf denen der Welpe leicht ausrutschen kann, was schlecht für die Gelenke ist.
  • Sorgen Sie für die passende Ernährung, abgestimmt auf Alter und zu erwartendes Erwachsenengewicht: Ein Welpe kleiner Rassen hat andere Anforderungen als ein Welpe sehr großer Rassen. Wichtig ist, dass alle Nährstoffe in der richtigen Menge und Relation vorhanden sind. Besonders entscheidend für das Wachstum ist das Verhältnis von Kalzium zu Phosphor. Geeignetes Welpenfutter ist zum Beispiel Vetality Puppy Maxi, Royal Canin und Hill’s, jeweils abgestimmt auf das Endgewicht Ihres Hundes.

Haben Sie noch Fragen zur Hüftdysplasie beim Hund? Kontaktieren Sie uns gerne unter tierarzt@medpets.de.

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Über die Person

Mara van Brussel-Broere, Tierärztin bei Medpets

Absolventin der Tiermedizin für Kleintiere an der Universität Utrecht, bringt sie ihre Praxiserfahrung ein, um Kunden bei Medpets zu beraten und ihr Wissen weiterzugeben. Es ist ihr wichtig, Tierhalter umfassend über Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Haustiere zu informieren.

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