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Hunde reagieren sensibel auf die menschliche Stimme

Wissenschaftler haben vor kurzem entdeckt, dass die Gehirne von Hunden Stimmen ganz ähnlich verarbeiten wie Menschen.

Kind mit Hund

Wissenschaftler haben vor kurzem entdeckt, dass die Gehirne von Hunden Stimmen ganz ähnlich verarbeiten wie Menschen. Mit dieser Erkenntnis lässt sich auch erklären, warum Hunde mit ihrem Verhalten auf die Gefühle ihrer Halter reagieren.

Wenn Menschen die Stimme eines Freundes hören, entsteht mental sofort ein Bild von der Person – auch wenn man diese Person momentan gar nicht sehen kann. Sogar die Tonlage der Stimme lässt schnell erkennen, ob derjenige gerade glücklich oder traurig ist. Menschen gelingt dies, weil unser Gehirn über ein spezielles Zentrum zur sprachlichen Verarbeitung verfügt. Bei neueren Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass im Gehirn des Hundes die Sprache in ähnlicher Weise verarbeitet wird.

Bahnbrechend

Diese Studie, die von einem Team von Neurowissenschaftlern durchgeführt wurde, hat auf dem Gebiet der Sprachforschung wirklich Pionierarbeit geleistet. Es ist die erste vergleichende Studie über die Verarbeitung von Stimmen, bei der nicht-menschlichen Primaten untersucht wurden. Darüber hinaus unterscheidet die Untersuchung von früheren Studien, dass sie nicht-invasive Verfahren genutzt hat, d.h. der Körper des Hundes wurde nicht verletzt, wie etwa bei Untersuchungen in der Chirurgie. Der Forscher trainiert die Hunde nämlich darauf, in einem speziellen Scanner zu liegen, der die Gehirnaktivität misst.

Der emotionalen Zustand

Als Nächstes analysierten die Wissenschaftler, wie das Gehirn der Hunde verschiedene Arten von Tönen verarbeitet, einschließlich Stimmen, Bellen und Naturgeräuschen. Bei Menschen wird das gespeicherte Wissen über andere Personen aktiviert, wenn wir andere sprechen hören. Dadurch sind wir in der Lage, die Identität des Sprechers und dessen emotionalen Zustand anhand der Sprache schnell zu erkennen. Wenn Hunde ähnliche Kompetenzen zur sprachlichen Verarbeitung besitzen, dann sind sie ebenfalls in der Lage, die Identität und die Emotionen eines Sprechers zu erkennen.

Töne

Um diese Hypothese zu prüfen, brachten die Wissenschaftler elf Hunden bei, bewegungslos in einem Hirn-Scanner zu liegen. Die Hunde trugen dabei Kopfhörer, durch die verschiedene Töne übertragen wurden. Die Hunde hörten zweihundert Töne – von Menschen und Hunden, einschließlich Jammern, Weinen, spielerisches Bellen und Lachen. Bei einem Vergleich unterzogen die Forscher 22 menschlichen Versuchspersonen den gleichen Tests.

Kommunikation

Aus den Bildern der Gehirn-Scans konnten die Forscher schlussfolgern, dass das Gehirn von Hunden durch die Stimmen genauso aktiviert wird wie das menschliche Gehirn und dass dabei ebenso Bereiche beteiligt sind, die soziale Interaktionen steuern. Nach Angaben der Forscher können die Ähnlichkeiten in der Verarbeitung von Tönen erklären, warum Menschen und Hunde miteinander kommunizieren können.

Unterschiede in der Verarbeitung

Allerdings zeigten die Untersuchungen auch Unterschiede zwischen Hund und Mensch. Diese betreffen etwa Verkehrsgeräusche – hier fanden die Forscher heraus, dass bei Hunden 48% der auditorischen Hirnregion stark auf Umgebungsgeräusche reagieren; beim Menschen sind es hingegen nur 3%. Dies zeigt, wie stark das menschliche Gehirn auf Stimmen fokussiert und andere Geräusche eher vernachlässigt. Dennoch freuen wir uns, dass die Forscher eine Erklärung für ein Phänomen gefunden haben, dass sicherlich jeder Hundebesitzer kennt, nämlich dass Hunde sensibel auf den Ton der menschlichen Stimme reagieren.

Quelle: Morrell, Virginia (2014) How Dogs Know What You’re Feeling. Science / Aaas