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Behandlung von Angst und Stress durch laute Geräusche (z.B. Feuerwerk) bei Ihrem Haustier

Geschrieben von Tommy |

Laute Geräusche wie Verkehr, Züge, laute Musik, Gewitter oder Feuerwerk können Tiere stark verängstigen. Das Leben eines ängstlichen Tieres ist alles andere als angenehm. Ob die Angst nur zeitweise oder dauerhaft auftritt – es gibt Möglichkeiten und Hilfsmittel, um ein Tier zu beruhigen oder seine Angst zu lindern. Was können Sie tun, um Angst und Stress durch laute Geräusche zu verringern? Das erfahren Sie in diesem Artikel.

Hund schaut ängstlich durch geöffnete Tür

Ängstliches Verhalten bei Tieren

Tiere können sich durch laute Geräusche, die für Menschen völlig normal erscheinen, stark bedroht fühlen. Dieses Verhalten äußert sich auf unterschiedliche Weise: sich unter dem Sofa verstecken, auf Möbel springen, in Gardinen hängen, durch das Fenster springen wollen, nicht nach draußen gehen oder in Panik davonlaufen, wenn sie bereits draußen sind. Die Panik ist ernst zu nehmen. Sucht Ihr Tier in seiner Angst Ihre Nähe, geben Sie ihm Trost – aber übertreiben Sie es nicht. Ignorieren hilft nicht und kann die Angst verstärken.

Angstverhalten abbauen

Idealerweise möchten wir, dass Haustiere keine Angst mehr haben. Das kann teilweise mit angstlösenden Medikamenten oder Ergänzungen erreicht werden. Am besten ist es jedoch, wenn das Tier lernt, seine Angst zu überwinden. Dies gelingt durch Verhaltenstraining. Angst durch Training zu reduzieren ist nicht einfach und erfordert Zeit. Beginnen Sie rechtzeitig und bauen Sie das Training sorgfältig auf – am besten mit Unterstützung eines Verhaltenstherapeuten. Bei Feuerwerksangst sollten Sie mehrere Monate vorher anfangen.

Verhaltenstraining

Um ein Tier an angstauslösende Geräusche zu gewöhnen, kann eine Feuerwerks-CD hilfreich sein. Spielen Sie sie anfangs ganz leise ab (damit das Tier sich nicht erschreckt), während Sie mit ihm spielen oder ihm etwas Leckeres geben. Steigern Sie die Lautstärke langsam – das Tier darf keine Angstreaktion zeigen. Schwierigkeit: Sie haben keinen Einfluss auf unvorhersehbare Geräusche wie knatternde Mopeds oder Gewitter. Diese können Rückschritte im Training verursachen.

Nehmen Sie sich Zeit fürs Training

Es kann Wochen bis Monate dauern, bis Ihr Tier keine Reaktion mehr auf volle Lautstärke zeigt. Während der Trainingszeit darf es keinen lauten Knallgeräuschen ausgesetzt sein, da dies den Trainingserfolg gefährdet. Trainieren Sie deshalb nicht in Zeiten, in denen mit Feuerwerk gerechnet werden muss.

Unterstützung durch Tierarzt und Verhaltenstherapeut

Manchmal ist es sinnvoll, einen Hunde- oder Katzentherapeuten hinzuzuziehen. Dieser kann erklären, worauf Sie achten müssen und wie das Training stufenweise aufgebaut wird. Lassen Sie ein extrem ängstliches Tier vor Beginn des Trainings von Ihrem Tierarzt untersuchen – körperliche Beschwerden können Geräuschempfindlichkeit verstärken. In schweren Fällen können Tierarzt und Verhaltenstherapeut gemeinsam entscheiden, zusätzlich Medikamente einzusetzen.

Angstlösende Medikamente

Kurzfristig können angstlösende Medikamente helfen, die Reizempfindlichkeit zu reduzieren. Für Hunde gibt es zugelassene Medikamente wie Pexion, Sileo und Tessie gegen Feuerwerksangst. Falls diese nicht geeignet sind, können alternativ Diazepam (Multipam) oder Alprazolam verwendet werden. Für Katzen kann Bonqat (Pregabalin) oder Gabapentin in Einzeldosis eingesetzt werden.

Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig. Ihre Wirkung ist individuell und teils unvorhersehbar. Sie sind keine langfristige Lösung und nicht geeignet für Tiere mit generalisierter Geräuschangst wie z. B. vor Straßenlärm oder Musik.

Fragen Sie Ihren Tierarzt nach der passenden Medikation für Ihr Tier.

Tessie gegen Feuerwerksangst bei Hunden

Tessie ist ein neues Medikament mit dem Wirkstoff Tasipimidin, einem selektiven Alpha-2-Agonisten. Es reduziert die Ausschüttung von Noradrenalin und senkt so Schreckreaktionen. Es wird als Flüssigkeit auf nüchternen Magen verabreicht.

Bei Katzen wird Tessie nicht empfohlen.

Sileo gegen Feuerwerksangst bei Hunden

Sileo ist ein Gel, das auf die Wangenschleimhaut aufgetragen wird. Es enthält Dexmedetomidin und ist zugelassen zur akuten Linderung von Geräuschangst. Beginnen Sie bei den ersten Anzeichen von Angst.

Sileo ist nicht für Katzen zugelassen, kann aber gemäß Kaskadenregelung in niedriger Dosierung angewendet werden.

Pexion gegen Feuerwerksangst bei Hunden

Pexion (mit Imepitoin) ist zugelassen gegen Epilepsie und gegen Geräuschphobie bei Hunden. Es beeinflusst GABA-Rezeptoren im Gehirn und senkt elektrische Aktivität und Angst. Beginnen Sie zwei Tage vor dem erwarteten Lärmereignis.

Bonqat gegen Feuerwerkangst bei Katzen

Bonqat enthält Pregabalin und ist zugelassen zur Linderung akuter Angst bei Transport oder Tierarztbesuchen. Es wirkt über Hemmung von Glutamat, Noradrenalin und Substanz P. Kann auch bei Hunden verwendet werden – bevorzugt gegenüber humanem Gabapentin.

Alprazolam für Hund und Katze

Alprazolam ist humanmedizinisch zugelassen und darf bei Tieren nur eingesetzt werden, wenn keine andere Option besteht (Kaskadenregel). Es reduziert Erregungszustände im Gehirn und kann bei Silvesterangst helfen.

Diazepam gegen Feuerwerksangst bei Tieren

Diazepam wird einmalig zur Linderung von Angst, Unruhe oder Krämpfen eingesetzt. Es handelt sich um humane Tabletten. Die Reaktionen bei Hunden und Katzen sind unterschiedlich: Hunde können müde oder unruhig werden, bei Katzen ist die Wirkung unvorhersehbar. Diazepam kann bei Katzen auch die Leberfunktion beeinträchtigen – daher nur sehr vorsichtig anwenden.

Unterstützende Nahrungsergänzungsmittel

Für Tiere mit allgemeiner Geräuschangst gibt es viele produkte für Hunde und für Katzen. Ein Gespräch mit einem Verhaltenstherapeuten bleibt sinnvoll, um weitere Maßnahmen zu besprechen.

Dr. Ann’s Stress Reduction

Das Dr. Ann’s Stress Reduction Supplement enthält Lactium® und L-Theanin. Es unterstützt das Tier in stressigen Situationen und hilft, sich zu beruhigen. Die Kapsel kann als Ganzes gegeben oder geöffnet und unters Futter gemischt werden.

Welches Produkt am besten wirkt, lässt sich im Vorfeld nicht sagen. Manchmal ist eine Kombination verschiedener Mittel sinnvoll – besprechen Sie dies mit Ihrem Tierarzt oder Verhaltenstherapeuten. Oder kontaktieren Sie den Medpets-Tierarzt unter: tierarzt@medpets.de

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